Blick in einen Besprechungsraum. Personen sitzen an u-förmigem Tisch.
Mo., 13.01.2025
Nachbarschaftshelfer schenken Zeit: Erfolgreiches Azua-Projekt in Bad Rothenfelde, Dissen und Hilter

Bad Rothenfelde/Dissen/Hilter – Gesellschaftsspiele, Bastelstunden, gemeinsame Spaziergänge oder ein Kaffeeplausch: Seit einem Jahr unterstützen Nachbarschaftshelfer in Bad Rothenfelde, Dissen und Hilter ältere Menschen und entlasten pflegende Angehörige. Das Angebot trifft auf große Resonanz, denn der Bedarf ist hoch.

Unterstützung im Alltag: Azua als wichtiger Baustein

Menschen mit mindestens Pflegegrad 1, die nicht in einem Pflegeheim leben, haben Anspruch auf „Angebote zur Unterstützung im Alltag“ (Azua). Über den Entlastungsbeitrag der Pflegeversicherung können Nachbarschaftshelfer eine Aufwandsentschädigung erhalten. Voraussetzung ist eine Qualifizierung und Anerkennung als Nachbarschaftshelfer.

Um den Einstieg zu erleichtern, haben die Kommunen Bad Rothenfelde, Dissen und Hilter gemeinsam mit dem Senioren- und Pflegestützpunkt des Landkreises Osnabrück ein innovatives Projekt gestartet: Sie boten die für die Anerkennung erforderlichen Kurse an und übernahmen die Registrierung der Helfer.

Engagierte Begleitung der Ehrenamtlichen

Die Nachbarschaftshelfer werden nicht allein gelassen: Iris Behmerburg-Olbricht (Bad Rothenfelde), Birte Belter (Hilter), Ellen Gartmann (Dissen) und Katja Kriete-Daniel (Bad Rothenfelde) übernehmen die Koordination, Fortbildung und Begleitung der Helfer. Regelmäßige Treffen ermöglichen den Austausch und die Unterstützung im Alltag.

„Die Ehrenamtlichen schenken ihre Zeit, und das soll Freude bereiten“, betont Petra Herder vom Pflegestützpunkt. Wichtig sei es, die eigenen Grenzen zu kennen und klar zu kommunizieren. „Nur so kann Überforderung vermieden werden.“

Gutes Konzept mit Vorbildcharakter

Das Angebot der Nachbarschaftshelfer verfolgt klare Ziele: Angehörige zu entlasten, Einsamkeit zu lindern und Zeit für schöne Momente zu schaffen. Hauswirtschaftliche Tätigkeiten übernehmen die Helfer dabei nicht.

Die Ehrenamtlichen im Netzwerk sind zwischen 17 und 72 Jahre alt, was das Projekt zu einer Verbindung von Jung und Alt macht. „Es ist toll zu sehen, wie das Thema Generationen zusammenführt“, sagt Iris Behmerburg-Olbricht.

Das Konzept, das in den drei Kommunen umgesetzt wurde, hat bereits überregionale Aufmerksamkeit geweckt. Anfragen aus anderen Orten zeigen das Interesse an diesem Modell.

Zukunftspläne: Schulungen und Ausbau

Angesichts der steigenden Nachfrage planen die Koordinatorinnen in Bad Rothenfelde, Hilter und Dissen bereits eine weitere Schulung für neue Nachbarschaftshelfer. Das Azua-Projekt wächst und bleibt ein wichtiger Baustein zur Unterstützung älterer Menschen und ihrer Angehörigen.