Alltagsversorgung im ländlichen Raum war das Thema der Tagung, die am 27. November im Medienforum in Bersenbrück stattfand.
Zum Abschluss des Projekts der Landesarbeitsgemeinschaft Hauswirtschaft Niedersachsen: „Konzept zur Sicherung der Alltagsversorgung im ländlichen Raum 2024“, gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz trafen sich die Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer und zogen Bilanz.
Die Moderatorin der Tagung, Carola Persiel, Leiterin des Referats Ernährung, Hauswirtschaft, Landfrauen im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, begrüßte zu Beginn besonders den Landtagsabgeordneten Guido Pott, sowie alle anderen Teilnehmenden. Es folgten Grußworte von Cord Stoyke, Abteilungsleiter im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie von Thomas Kohne, Schulleiter der BBS Bersenbrück, und Anja Köchermann, Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Hauswirtschaft Niedersachsen (LAG HW Nds.).
Professorin Elisabeth Leicht-Eckardt präsentierte die Ergebnisse des Projekts „Alltagsversorgung im ländlichen Raum“, das vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz finanziell gefördert wurde. Sie gab einen Überblick über Rahmenbedingungen und ausgewählte Ergebnisse von Expertinnengesprächen, Workshops sowie einer Online-Befragung und stellte zusammenfassend fest, dass zu wenige Beratungsangebote für die Bewältigung des Alltags vorhanden sind, die Vernetzung vor Ort gering ist und diese nur wenig genutzt werden.
Um den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden und um aus der häufigen häuslichen Isolation herauszukommen, müsste aber auch ein Umdenken in der Bevölkerung stattfinden. Dafür seien ein Bewusstsein für die Problematik und ein zentrales Management auf kommunaler Ebene für die Alltagsversorgung von Menschen im ländlichen Raum essenziell. Landespolitische strukturelle Unterstützung sollte zeitlich limitierte Projekte ablösen.
Andrea Beerli vom NIEDERSACHSENBÜRO Neues Wohnen im Alter präsentierte Lösungen für gemeinschaftliches Wohnen durch realisierte Beispiele und die dafür notwendigen Schritte. Sie hob besonders die positiven Auswirkungen solcher Projekte für das Miteinander in Kommunen hervor.
Gabriele Linster gab Einblicke in die Praxis kommunaler ehren-amtlicher Aktivitäten zur Alltagsversorgung von Menschen mit Hilfe-, Unterstützungs- und Pflegebedarf. Sie machte deutlich, dass eine finanzielle Entschädigung hierfür notwendig ist und wie eine Kommune davon profitiert, wenn sie eine zentrale Stelle für solche Beschäftigte schafft. Dies dient zugleich der Kontinuität von Dienstleistungsangeboten und damit einer ver-trauensvollen Bedarfsdeckung für Menschen vor Ort, der Wertschätzung und dem Erfahrungsaustausch der Mitarbeitenden und der Transparenz des Angebots in einer Kommune.